Alexander Hahn ist Mitglied unseres real-weddings Teams und Hochzeitsfotograf aus Hannover, z.Zt. wohnhaft in Orlando, Florida. Alexander fotografiert Hochzeiten seit über 20 Jahren und ist Olympus Visionary. Mehr Infos über Alexander Hahn
Hochzeit mit einer Leica M. Leica M Kameras sind nicht nur berühmt, sie umgibt ein wahrer Mythos. Die Qualität der Objektive ist sagenumwoben, die Stabilität der Gehäuse Kriegserprobt und die Kameras sollten bei der Auslösung flüstern, so sagt man zumindest. Was ist wahr daran, und eignen sich Leica Kameras auch für die Hochzeitsfotografie? Ich wollte es wissen, und um die Leica nicht nur zu verwenden, wenn Zeit und Ruhe ist, nahm ich sie zu einer meiner Hochzeiten mit und stellte sie auf die Probe. Hier mein Erfahrungsbericht.
Als Hochzeitsfotograf war ich im Sommer bei Victoria und Philipp auf Hofgut von Hünersdorff am Main und hatte eine Leica M 240 im Gepäck. Die Beiden sind ein wundervolles Paar, aber Hochzeit ist Hochzeit und dieses Mal sollte es keinen Autofokus geben.
Unterschiede zwischen einer DSLR und einer Leica M
Wie unterscheidet sich die Arbeit nun von der mit einer DSLR? Nun, man fällt weniger auf und doch mehr. Die Unscheinbarkeit der Kamera liess mich in die Gesellschaft noch mehr eintauchen als sonst, und die Aufmerksamkeit galt – wenn überhaupt – meiner Kamera, die unter Fotofans sofort Gesprächsthema war. Ich hörte ab und an den Satz „Der hat ne Leica!“ fallen.
Die Leica ist tatsächlich noch wesentlich leiser als eine moderne DSLR, was vor allem in der Kirche ein Segen ist. Man scheint als Fotograf zu verschwinden.
Wirklich herausfordernd ist allerdings das permanente manuelle fokussieren. Hier möchte ich klar sagen, dass dazu viel Erfahrung notwendig ist. Ich mache meinen Job nun seit etwa 20 Jahren, fotografiere auch heute noch viel analog, und als Novize würde ich mit einer Leica keine wichtigen Reportagebilder machen. Hier benötigt man eindeutig Übung, speziell wenn man bei nahezu Offenblende fotografiert. Hat man diese allerdings, wird das fokussieren und somit auch die Bildsprache bewusster.
Die Leica lehrt ferner, dass weniger häufig mehr ist. Ich habe die komplette Hochzeit mit einem 35er Summicron an der M fotografiert und vermisste nichts.
Hat man die Hochzeit nun im Kasten und betrachtet die Bilder zu Hause auf dem Monitor, erlebt man das nächste Aha – Erlebnis. So detailreich sehen Bilder einer DSLR bei weitem nicht aus. Es hat sicher einen Grund, warum Glas aus dem Hause Leica einen hohen Preis hat.
Mein Fazit:
Die Leica ist zurecht ein Mythos, sie hat eine Ausnahmestellung und benötigt keinerlei modischen Schnickschnack. Sie kann das, in der Hand eines erfahrenen Fotografen, worauf es ankommt einfach ein stückweit besser als die Konkurrenz: Gute Bilder machen.
Hier noch einige weitere Bilder:
Hallo Alex,
ich habe gezielt gegoogelt nach Hochzeitsfotografen, die es „wagten“ mit einer M eine Hochzeit zu fotografieren.
Nachdem ich deine Bilder gesehen habe, war ich regelrecht baff. Ich glaube Du hast es ziemlich gut beherrscht, manuell zu fokussieren.
Gut gemacht!